Nach der Unwetterkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli im Süden und Westen Deutschlands ist die Lage in Rheinland-Pfalz (RLP) und NordrheinWestfalen (NRW) statisch. Die Infrastruktur ist großflächig ausgefallen, Brücken sind eingestürzt, Dämme gebrochen und Straßen unbenutzbar. Der behelfsmäßige Wiederaufbau und die Notversorgung der Bevölkerung sind sichergestellt.
THW-Kräfte aus dem gesamten Bundesgebiet sind in Folge der Unwetter im Einsatz. Hauptbetroffene sind die beiden THW-Landesverbände NW und HERPSL. Alle Landesverbände sowie die THWLeitung haben einen Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK-Stab) eingerichtet.
An den Einsatzstellen NW und HERPSL sind täglich rund 1.000 THW-Kräfte im Einsatz. Eingesetzt waren THW-Helferinnen und -Helfer aus mehr als 650 Ortsverbänden und allen Landesverbänden. Am Einsatz sind alle Fachgruppen beteiligt.
Die Phase der akuten Gefahrenabwehr ist beendet und der Übergang in die Phase der temporären Wiederherstellung von Infrastruktur ist erfolgt. Hierzu hat das THW seine bisherige Führungsstruktur in RLP geändert. Etabliert sind die Führungsstelle Amtshilfe Ahrtal, die zentral alle Einsätze im Zusammenhang mit Amtshilfeersuchen im Bereich des Ahrtals annimmt, bearbeitet und koordiniert.
Eine Planungszelle mit Facheinsatzidentifikationsteams (FIT) für die Schwerpunkte Trinkwasser, Elektro, Brückenbau und Abwasser ist eingerichtet und in Betrieb. Das THW hat bereits vier Brücken im Schadensgebiet fertiggestellt sowie fünf weitere vormontiert, die nur noch eingesetzt werden müssen. Ab dem 3. September ist geplant, die nächste Brückenerrichtung zu beginnen.
Einsatzschwerpunkte Der Schwerpunkt des Einsatzes stellt aktuell die temporäre Wiederherstellung von Infrastruktur. Die Arbeit von Fachberater/innen ist es nun, mögliche Facheinsätze zu akquirieren und über den Landesverband an die betroffenen Gemeinden zu tragen, besonders in den Bereichen Trinkwasser-, Abwasser und Gasversorgung. Außerdem wird die Stromversorgung wieder instand-gesetzt. Erste Fortschritte bei der Wiederherstellung des Stromnetzes konnten bereits verzeichnet werden. Angesichts des Schulstarts in dieser Woche unterstützt das THW zudem bei der Instandsetzung von Grund und weiterführenden Schulen. Die bisherigen Einsatzoptionen wie Erkundung und Bergung werden noch in reduziertem Maße umgesetzt. Weiterhin sind die mobilen Hochwasserpegel im Schadensgebiet eingesetzt, um bei möglichem drohendem Starkregen die Pegelstände beobachten zu können.
Ausblick und Zwischenbilanz Das THW ist darauf eingestellt, noch weitere Wochen bis Monate mit dem Aufbau und Betrieb von Notversorgung sowie mit dem behelfsmäßigen Wiederaufbau von Infrastruktur im Einsatz zu sein. Bislang haben rund 13.560 THW-Einsatzkräfte aus mehr als 650 Ortsverbänden 1.530.000 Einsatzstunden absolviert. Die Fähigkeiten aller Fachgruppen werden weiterhin gefordert. Zu Spitzenzeiten waren dabei rund 2.400 Helferinnen und Helfer aus mehr als 270 Ortsverbänden gleichzeitig im Einsatz.
Quelle: Hintergrundinformation VIII THW-Leitung